Die Teufelskralle – auch für Hunde ein segensreiches Heilmittel

Teufelskralle

Die afrikanische Teufelskralle gehört zu den Sesamgewächsen. Ihr botanischer Name lautet Harpagophytum Procumbens DC. Schauen wir uns diesen Zungenbrecher einmal genauer an: Das Gewächs entwickelt lange Triebe, breitet sich flach auf dem Boden wachsend aus und verfügt über verzweigte Auswüchse, deren Spitzen wie Enterhaken geformt sind.

Während ihrer Blütezeit bildet die afrikanische Heilpflanze rosa und dunkelrote bis purpurrote Blüten, die allerdings jeweils nur einen Tag lang blühen. Ihre grünen, fleischigen Früchte werden bis zu 12 cm groß und verholzen. Diese bizarr anmutenden Gebilde ähneln Seesternen, die ihre Arme nach oben strecken. Dabei sind die Spitzen der Teufelskralle in verschiedene Richtungen gebogen, so, dass sie sich zur Fortpflanzung an vorbeiziehende Tiere haken können.

Die Heilwirkung steckt allerdings nicht in den Früchten, sondern in den sogenannten Sekundärtrieben beziehungsweise den sekundären Speicherknollen der Wurzeln. Diese können erst im Alter von vier Jahren abgeerntet werden. Das aus den getrockneten Pflanzen gewonnene Pulver wird unter anderem zu Tabletten, Salben und Tees verarbeitet.

Seit wann die heilende Kraft der Teufelskrallenwurzel bekannt ist, kann nicht genau datiert werden. Fest steht, dass einheimische Völker diese schon vor dem 19. Jahrhundert kannten und nutzten.

Erst in der Zeit zwischen 1904 und 1906 erhielt der deutsche Schutztruppensoldat G. H. Mehnert von einem Heilkundigen des dort heimischen Volkes Kenntnis über die Heilkraft der afrikanischen Teufelskralle.

Heute ist die afrikanische Teufelskralle als Arzneipflanze etabliert. Ihre entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung wurde auch bei Hunden anhand von verschiedenen Studien bestätigt. Sie kommt zum Einsatz bei:

  • Arthritis

    Bei Arthritis handelt es sich um eine akute oder chronische Gelenkentzündung mit Schwellung, Rötung und Überwärmung des betroffenen Gelenkes. Durch die Therapie mit Teufelskralle wird die Überwärmung bekämpft. Parallel dazu lassen auch die Schwellung und Rötung nach.

  • Arthrosen (chronische Gelenkerkrankungen)

    Gelenke der Hüfte, Knie, Hände und Füße sowie der Wirbelsäule entwickeln häufig eine Arthrose. Dabei wird der Gelenkknorpel fortwährend abgenutzt. Es besteht die Gefahr, dass die Knorpelzellen nicht mehr mit genügend Nährstoffen versorgt werden und absterben. Da die Knorpelzellen nicht nachwachsen, wird das Knorpelpolster zwischen den Gelenkenden immer dünner. Das führt zu verstärkter Reibung und zu sich steigerndem Bewegungsschmerz.
    Gründe für das Entstehen einer Arthrose sind beispielsweise Übergewicht, Fehlstellungen oder operative Eingriffe. Durch frühzeitige Therapie und Bewegung bessert sich der Zustand wieder. Allerdings möchte der Hund Schmerzen vermeiden und ist deshalb nicht mehr so aktiv. Die Verabreichung der afrikanischen Teufelskralle als Extrakt oder als Flüssigkeit hat einen schmerzlindernden Effekt und zudem eine hemmende Wirkung auf die knorpelabbauenden Enzyme. Die Folge sind mehr Bewegungsfreude und eine bessere Nährstoffversorgung der Knorpel.

  • Nervenschmerzen

    Bei Neuralgien handelt es sich um nicht konkret lokalisierbare Nervenschmerzen. Die Schmerzursache kann meist nicht gefunden werden. Deshalb liegt der Therapie-Fokus auf Schmerzlinderung. Durch die Abschwächung des Schmerzes bewegt sich ihr Hund wieder mehr, was verhindert, dass der unspezifische Schmerz sich festsetzt und zu einer eigenständigen Erkrankung verselbstständigt.

Ältere Hunde sind häufiger von verschleißbedingten Gelenkerkrankungen betroffen. Durch die schmerz- und entzündungshemmende Wirkung der Teufelskralle sind sie in der Lage, sich zu bewegen und durch die vermehrte Aktivität steigt nicht nur die Lebensfreude; auch der Heilungsprozess wird positiv beeinflusst.

Als Hauptinhaltsstoff für die entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen der afrikanischen Teufelskralle gilt das Iridoidglykosid Harpagosid. Für eine optimale Wirkung sollten die Produkte als Minimum 50 mg Harpagosid enthalten. Die schmerzstillende Wirkung tritt allerdings langsam ein, erst in einigen Tagen nach der ersten Einnahme.

Da es vorkommt, dass empfindliche Hunde auf die Teufelskralle mit Magen-Darm-Beschwerden reagieren, sollte die Therapie mit einer möglichst geringen Menge beginnen. Normalerweise wird von ungefähr einem Gramm Teufelskrallenwirkstoff pro Kilogramm Körpergewicht ausgegangen.

In seltenen Fällen, vor allem bei Überdosierung, kommt es zu Beschwerden wie: Blähungen, Durchfall, Kreislaufbeschwerden, Magenschmerzen und Übelkeit.

Vorsicht ist geboten bei: Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Gallensteinen und akuten Entzündungen mit Rötung sowie bei Anschwellung und starker Erwärmung der Gelenke. Hier sollte in jedem Fall vor der Einnahme von afrikanischer Teufelskralle ein Arzt befragt werden.

Ob als 100 % reines Pulver oder als Kombinationspräparat wie beispielsweise CANICOX® oder Dexboron®: Teufelskralle ist nicht für eine Dauertherapie geeignet. Die Behandlung sollte kurmäßig über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen erfolgen und kann ohne weiteres zwei- bis dreimal innerhalb eines Jahres wiederholt werden.

Ein kleiner Hinweis:
Hunde sind normalerweise keine Freunde des Teufelskrallen-Tees, sie bevorzugen eher die getrockneten Teufelskrallenwurzelstücke.